In meiner Praxis in Bonn gebe ich Sitzungen in CranioSacraler Biodynamik. Auf dieser Seite erkläre ich den fachlichen Hintergrund meiner Arbeit: Die biodynamische craniosacrale Therapie.
Craniosacrale Therapie ist eine sanfte, nicht-invasive manuelle Methode der Körperarbeit, die sich auf den "Lebensatem" konzentriert und auf ressourcenorientiertes und lösungsorientiertes Arbeiten setzt. Sie basiert auf der Philosophie des ordnenden Prinzips des Gesunden im Menschen und vertraut auf die Fähigkeit des Körpers zur Selbstregulation. Die Therapie betrachtet Struktur und Funktion als miteinander verknüpft und erkennt die Wechselwirkungen zwischen körperlicher, geistiger, seelischer und sozialer Ebene. Der "Lebensatem" wird als Schlüssel zur Aktivierung innerer Ressourcen betrachtet und ihm wird eine innewohnende Intelligenz zugesprochen, die die Gesundheit aufrechterhält.
In der craniosacralen Therapie arbeiten Therapeuten und Klienten zusammen, um die Selbstheilungskräfte zu stärken und die Selbstwahrnehmung zu fördern. Die Therapeuten spielen eine wichtige Rolle und müssen empathisch, wertschätzend und frei von Vorurteilen sein. Ihre Aufgabe besteht darin, die laufenden Prozesse rezeptiv zu begleiten und zu unterstützen.
Die craniosacrale Therapie hat ihre Wurzeln in der Osteopathie, die von Dr. Andrew Taylor Still (1828-1917) im Jahre 1874 begründet wurde. Still sah Körper, Geist und Seele als Einheit und postulierte einen Selbstheilungsmechanismus. Er beschrieb die Cerebrospinalflüssigkeit in seinem Buch "Die Philosophie der Osteopathie" als das höchste aller bekannten Elemente des menschlichen Körpers.
Dr. William Garner Sutherland (1873-1954) entwickelte auf dieser Basis die craniale Osteopathie. Sutherland erspürte und erforschte verschiedene Rhythmen im Schädel, im Gehirn, in den Hirn- und Rückenmarkshäuten und im Kreuzbein, die er als "primäre Respiration" bezeichnete. Er beschrieb außerdem die Konzepte des "Breath of life", der "Tide", der "Potency" und der Vitalität, die diese Rhythmen aufrechterhalten und damit den Körper regulieren und regenerieren.
Die Erkenntnisse von Sutherland im Bereich der cranialen Osteopathie wurden von Dr. Harold Ives Magoun (1898-1981) systematisch wissenschaftlich aufgearbeitet und damit allen Osteopathen seiner Zeit zugänglich gemacht.
Der Begriff Craniosacrale Therapie wurde erstmals in den 1970er Jahren vom Osteopathen und Chirurgen Dr. John E. Upledger (1932-2012) verwendet. Er erforschte als Professor der Biomechanik am College ofOsteopathic Medicine an der Michigan State University, USA, die Funktion des craniosacralen Systems und Anwendungsmöglichkeiten in der Evaluation und Behandlung von Störungen des Zentralnervensystems.
Upledger schrieb wichtige Standardwerke zur craniosacralen Therapie. Dies war ein entscheidender Schritt zur Entwicklung und Verbreitung der eigenständigen Methode Craniosacral-Therapie.
Die von Upledger beschriebene craniosacrale Therapie ist biomechanisch ausgerichtet und befasst sich mit der aktiven Einwirkung auf Strukturen des Körpers.
Der Brite Franklyn Sills hat das biodynamische Modell der craniosacralen Therapie entwickelt. Die biodynamische Craniosacral-Therapie befasst sich mit den energetischen Aspekten des craniosacralen Systems. Statt mechanischer Einwirkung auf das System stehen Resonanz zwischen Praktizierendem und Klient sowie energetische Impulse im Mittelpunkt. Das Ziel ist die Wiederanbindung des Körpers an seine inhärenten Ressourcen und die Aktivierung der Selbstheilungskräfte.
Der Therapeut nimmt sich hierbei in seiner aktiven Arbeit weit zurück und fungiert nur als Begleiter und Unterstützer, der durch die sanfte Berührung das Selbstheilungspotential auf allen Ebenen aktivieren und Raum für eine Heilung aus dem Inneren heraus ermöglichen kann.
Durch die Konzentration auf die Selbstheilungskräfte des Körpers kann die craniosacrale Therapie bei vielen systemischen Beschwerden helfen. In der Schweiz, wo die craniosacrale Therapie als komplementäre Therapie im Gesundheitssystem anerkannt ist, empfiehlt der dortige Verband die craniosacrale Therapie in folgenden Situationen:
Es ist wichtig zu beachten, dass die craniosacrale Therapie eine komplementäre Therapie ist und eine medizinische Behandlung nicht ersetzen sollte.
Bei Säuglingen und Kindern hat die craniosacrale Therapie einige weitere, spezifische Anwendungsfelder. In folgenden Gebiete hat sich die Therapie laut dem schweizerischen Verband CranioSuisse bewährt:
Auch bei Kindern und Säuglingen handelt es sich bei der craniosacralen Therapie um ein komplementäres Angebot und sie kann keinesfalls medizinische Diagnosen oder Behandlungen ersetzen.
Eine craniosacrale Therapiesitzung dauert in der Regel 60 bis 90 Minuten bei Erwachsenen, bei Kindern 30-45 Minuten. Zu Beginn erfolgt eine Klärung des Anliegens des Klienten und die Festlegung des Ziels der Therapie. Anschließend nimmt der Klient, bekleidet in lockeren Kleidungsstücken, auf einer bequemen Liege Platz. Es besteht auch die Möglichkeit, in aufrechter Position oder in Bewegung zu arbeiten, was sich zum Beispiel bei Kinder- und Säuglingsbehandlung anbietet.
Während der Sitzung wird der Klient an verschiedenen Stellen des Körpers ruhend und achtsam berührt. Sowohl Klient als auch Therapeut sind dabei aufmerksam auf körperliche, emotionale und kognitive Reaktionen sowie Veränderungen. Die Therapie kann von verbaler Kommunikation begleitet sein oder weitgehend in Stille stattfinden.
Im abschließenden Gespräch werden gemachte Erfahrungen besprochen, Veränderungen evaluiert und Unterstützung für den Transfer der Erlebnisse in den Alltag angeboten. Die Sitzungen sind darauf ausgerichtet, die Gesundheit zu fördern und die Genesungskompetenz zu stärken. Die Anzahl und Häufigkeit der Behandlungen richten sich nach dem individuellen therapeutischen Prozess.
Eine laufend aktualisierte Liste wissenschaftlicher Studien zur craniosacralen Therapie findet sich beim schweizerischen Verband CranioSuisse. Für verschiedene Anwendungsbereiche konnte in den dort verlinkten Studien bereits eine statistisch signifikante Wirkung der Methode gezeigt werden.
Die Ausbildung zum Craniosacralen Therapeuten dauert in der Regel etwa zwei bis drei Jahre und beinhaltet sowohl theoretische als auch praktische Elemente. Die Ausbildung umfasst Themen wie Anatomie, Physiologie, Neurobiologie und Entwicklungspsychologie und spezielle Techniken der craniosacralen Therapie. Es gibt eine Vielzahl von Ausbildungsinstituten. Der Craniosacral-Verband Deutschland veröffentlicht eine Liste der von ihm anerkannten Ausbildungsstätten.
Eine sehr ausführliche und fundierte Darstellung der craniosacralen Therapie bietet die Methodenidentifikation Craniosacral-Therapie des schweizerischen Cranio-Verbandes.
Die Begriffe Therapie und Therapeut sind im deutschen Recht der Heilbehandlung vorbehalten. Heilbehandlungen dürfen nur Ärzte und Heilpraktiker anbieten. Als Gesundheitspraktikerin (BfG/DGAM) biete ich daher keine Therapie an und stelle keine Heilung in Aussicht. Vielmehr konzentriere ich mich auf die Förderung und Stärkung der inneren Gesundheit, die bei der biodynamischen craniosacralen Arbeit im Mittelpunkt steht. Informationen zu meinem Angebot finden Sie auf der Seite CranioSacrale Biodynamik.